Fitness und Alkohol – geht das überhaupt?
|Fitness und übermäßiger Alkoholkonsum werden auf Dauer nicht zu positiven Erfolgen führen. Das können wir dir gleich sagen. Das heißt nicht, dass du komplett auf Alkohol verzichten musst.
Alle Informationen im Detail erfährst du in diesem Artikel.
Viele sagen Fitness und Alkohol funktioniert ohne weiteres.
Es gibt immer wieder Gelegenheiten um ordentlich einen zu heben: einen Abschluss geschafft, neuen Vertrag unterschrieben, ein erfolgreiches Geschäft mit dickem Bonus sauber über die Bühne gebracht, Silvester, Geburtstag, Hochzeit, Familienfest... Für ein Bier oder zwei unter Freunden ist immer Platz vor allem nach Feierabend oder spontan.
Alkohol entspannt und lockert die Zunge, man lacht und feiert, fühlt sich wohl und fühlt sich sowieso besser.
Doch wie wirkt sich das auf euren Körper und speziell deine Muskulatur aus?
Wer in letzter Zeit mal mit einem ordentlichen Kater aufgestanden ist und den Tag mehrheitlich auf der Couch oder im Bett verbracht hat, kann sich denken, dass es nicht gerade förderlich sein kann.
Wer es geschafft hat sich ins Training zu schleppen, weil er dem Motto 'no pain no gain' nachgeht, wird sein Gewissen zwar beruhigt haben. Im Endeffekt geht es ihm aber schlechter als denen die daheim auf der Couch ihrem Körper die Zeit gegeben haben den Alkohol abzubauen.
Solltest du anders denken und der Meinung sein, Fitness und Alkohol funktioniert oder dich einfach aus neugierde über die Effekte informieren möchtest, schau dir jetzt zuerst einmal an was Alkohol mit deinem Körper macht.
Was passiert mit deinem Körper unter Alkohol
Um zu verstehen, wie sich Alkohol auf deine Fitness auswirkt, musst du zuerst verstehen, wie Alkohol deinen Körper im Allgemeinen beeinflusst. Nur ein Schluck Bier, Wein oder Schnapps hängt etwa zwei Stunden lang in deinem Körper herum.
Deine Leber wird die meiste Arbeit verrichten diesen direkt zu "entfernen", indem sie den Alkohol in Essigsäure zerlegt. Sobald Alkohol jedoch durch den Magen in den Blutkreislauf gelangt, kommt er von dort zu fast jedem Organ in deinem Körper.
Innerhalb weniger Minuten gelangt Alkohol in dein Gehirn, wo er das Urteilsvermögen beeinträchtigt, die kognitive Funktion verlangsamt und die Stimmung beeinflusst.
Ganz zu schweigen davon, dass es die Motorik beeinflusst und die Art und Weise, wie man auf Reize reagiert, verändert.
Alkohol nach dem Training
Das Training kann noch so hart gewesen sein, wenn du im Anschluss einen Heben gehst, dann wirst du deinen Traumkörper nicht erreichen.
Alkohol arbeitet an deinen Hormonen, was es für den Körper schwieriger macht, die kleinen Muskelrisse die du dir während des Trainings zulegst zu reparieren.
Das ist jedoch genau das Szenario was zu Muskelaufbau führt. Wenn du Alkohol trinkst, ist dein Körper zu sehr damit beschäftigt, den Alkohol zu metabolisieren anstatt sich von deinem harten Training zu erholen.
Harte Trainingseinheiten entleeren die Glykogenspeicher in deinem Körper. Das Trinken von Alkohol behindert anschließend den Erholungs- und Aufladeprozess.
Eine ordentliche Mahlzeit und viel Protein isst im Allgemeinen nicht nur besser, es vermindert auch die Effekte der schlechteren Erholung.
Die Wissenschaft hat gezeigt, dass Athleten, die mindestens einmal pro Woche Alkohol konsumieren, mehr als doppelt so wahrscheinlich sind wie Nicht-Trinker, sich zu verletzen, wobei die Forscher mit den Fingern auf den "Kater-Effekt" von Alkohol zeigen, der die sportliche Leistung beeinträchtigt.
Was deinem Körper hilft besser zu entkatern und gesund zu bleiben sind Mikronährstoffe, wozu Vitamine (Vitamine A, B, C, D, E und K), Spurenelemente (Eisen, Selen und Mangan, usw.), Mineralstoffe (wie Magnesium oder Kalzium), sekundäre Pflanzenstoffe (Carotinoide, Flavonoide), essenzielle Fettsäuren und Aminosäuren gehören.
Die konkrete Auswirkung von Alkohol auf deine Fitness
Durch den übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken wird nicht nur dein Trainingsplan aus der Routine geraten, auch dein Körper muss mehr Ressourcen für die Entgiftung aufbringen und somit den Muskelaufbau vernachlässigen.
Um genau zu sein gelangt durch den Alkohol weniger Testosteron in deinen Stoffwechsel, was das Muskelwachstum verlangsamt.
Außerdem werden durch einige Stoffe im Alkohol die Proteinsynthese verlangsamt.
Alkohol und die Sportliche Leistung
Wie bei anderen Aufgaben, die Koordination und kognitive Präzision erfordern, kann die Fähigkeit, Sport zu treiben durch Alkohol negativ beeinflusst werden.
Beeinträchtigt werden die Reaktionszeit, das Gleichgewicht und die Hand-Augen-Koordination, die du für eine optimale sportliche Leistung brauchst.
Darüber hinaus wirkt Alkohol als "Wasserentzieher", indem er den Verlust von Flüssigkeiten und Elektrolyten beschleunigt, die dein Körper für eine gute Hydratation jedoch benötigt.
Durch die Erhöhung der Produktion von Milchsäure kann Alkohol die Müdigkeit beim Training verstärken.
Weitere Effekte sind die Erweiterung der Blutgefäße, erhöhtes Schwitzen und Dehydrierung.
Alkohol führt zu Gewichtszunahme
Alkohol enthält unglaublich viel Kalorien. Die wiederum tragen natürlich zur Gewichtszunahme bei.
Eine Flasche Becks hat 190kcal und eine 1l Flasche Vodka 2270kcal. Das kann schnell dazu führen, dass du deine benötigten Gesamtkalorien übersteigst.
Auf der anderen Seite hast du das Problem von Heißhunger.
Wer kennt es nicht... nach dem Abend im Club noch ein Döner, McDonalds oder Currywurst. Das bedeutet also, dass zu den Alkoholkalorien nochmal Kalorien vom Fast Food drauf kommen.
Das beste was du aber in dieser Situation machen kannst, ist darauf zu verzichten und daheim nochmal eine Banane essen, mit einem Proteinshake - wie zum Beispiel dem von Optimum Nutrition - und Micronährstoffen und das ganze mit einem Liter Wasser.
Dann stehen die Chancen sogar ganz gut, gar keinen Kater am nächsten Morgen zu haben.
Reduziertes Muskelwachstum durch Alkohol
Das wohl "störenste" Risiko. Die Proteinsynthese ist für den Muskelaufbau und -erhalt unerlässlich. Da Alkohol diesen Prozess beeinträchtigt, kann das Trinken die Fähigkeit zum Muskelaufbau und -erhalt beeinträchtigen.
Verstärkt wird das durch einen Rückgang des Testosteronspiegels und die Erhöhung von Cortisol. Ein Hormon, das die Muskeln zerstört.
Um Muskelschwund vorzubeugen, solltest du nicht kurz vor oder nach dem Training Alkohol trinken. Trinke lieber ordentlich Wasser.
Die Gesundheit des Herzes und Alkohol
In einigen Fällen kann ein mäßiger Alkoholkonsum für die allgemeine Gesundheit von Vorteil sein.
Mäßiges Trinken kann den Körper ähnlich wie Bewegung beeinflussen. Ja richtig gelesen.
Und zwar indem es den gesunden Cholesterinspiegel erhöht und damit das Risiko von Gefäßerkrankungen reduziert. Als Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil verbindet Alkohol die positiven Auswirkungen von Bewegung auf die kardiovaskuläre Gesundheit.
Achtung! Das gilt aber eher für Menschen ab 45 Jahren.
Übermäßiger Alkoholkonsum ist immer noch schädlich für die allgemeine Fitness und Mäßigung ist der Schlüssel zu einem gesunden Lebensstil. Die wissenschaftlichen Aussagen kannst du im Time Magazine nachlesen.
Alkohol führt zu verminderter Schlafqualität
Ein paar Gläser Rotwein lässt dich vielleicht gut einschlafen. Auf der anderen Seiten verhindert Alkohol dann doch einen erholsamen, tiefen REM-Schlaf, der notwendig ist, um sich ausgeruht zu fühlen.
Schlafmangel kann die Muskelregeneration beeinträchtigen, und selbst wenn du es schaffst, dich nach so einer Nacht ins Training zu zerren, wird das Training darunter leiden.
Behalte auf jeden Fall im Kopf, dass Regeneration extrem wichtig ist für einen optimalen Muskelaufbau! Diese kommt hier komplett zu kurz und die Muskulatur kann sich nicht richtig weiterentwickeln und reparieren.
Soll ich jetzt gar keinen Alkohol mehr trinken?
Das eine Bier oder Gläschen Wein zum Abendessen schadet wahrscheinlich deinem Muskelwachstum kaum. Wobei natürlich ganz ohne Alkohol der beste Weg ist.
Vermeide aber dich zu "besaufen" - egal ob regelmäßig oder nicht. Weniger ist hierbei mehr.
Abschließend beachte bitte, dass wir keine Ärzte sind. Wenn du mehr Infos dazu brauchst, kannst du natürlich in Erwägung ziehen, einfach mal bei deinem Hausarzt vorbeizuschauen.